Blumen & Design

Formen und Muster in Blumenwerken: Die Geometrie der Ästhetik wirkungsvoll nutzen

SL
Verfasst von Sandra Lohwasser
Lesedauer: 7 Minuten
Blumenarrangement
© Fotofreak75 / istockphoto.com
Inhaltsverzeichnis
Floristik ist eine Handwerkskunst, die nicht allein von der Auswahl schöner Blumen bestimmt wird, sondern stark von Formen und Mustern geprägt ist. Geometrie und Ästhetik müssen in Einklang gebracht werden, damit du dein Blumenwerk wirkungsvoll nutzen arrangieren kannst. Hier kannst du von geometrischen und organischen Formen, Symmetrie und Asymmetrie, dem Goldenen Schnitt und der Drittel-Regel lesen und mit ihrer Hilfe deine Blumenwerke meisterhaft umsetzen.
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Grundlagen der Geometrie in Blumenwerken

Formen, Linien und Strukturen sind elementare Bestandteile in der Kunst und der Floristik, um eine optische Harmonie zu kreieren. Insbesondere bei Blumenarrangements führen geometrische Prinzipien das Auge des Betrachters. Auf diese Weise entsteht eine ästhetische Ausgewogenheit. Blumen und Blätter vermitteln, wenn sie clever von dir in Beziehung gesetzt werden, Ordnung und Struktur vermitteln.

Beispiele hierfür sind:

  • Formelle Gärten: wie Renaissancegärten
  • Ikebana: japanische Blumenarrangements

Dabei werden ganz bewusst symmetrische und asymmetrische Gruppierungen als Stilelement verwendet, um Dynamik und Spannung ins Blumenwerk einzubringen. Der gezielte Einsatz von Geometrie, ermöglicht dir als Florist also ästhetisch ansprechende Arrangements zu erschaffen, die nicht nur optisch gut aussehen, sondern den Betrachter auch emotional fesseln.

Formen in Blumenwerken

Jetzt wird offensichtlich, warum Blumenwerke mehr sind, als nur das bloße Zusammenfügen von schönen Blumen – es sind vergängliche Kunstwerke, die du anfertigst. Dabei unterscheidest du die einzelnen Elemente, die in deine kunstvollen Gestaltungen einfließen, damit die von dir beabsichtigte Wirkung  auf den Betrachter erfolgen kann:

  1. Geometrische Formen
  2. Organische Formen
  3. Symmetrische Formen
  4. Asymmetrische Formen

Geometrische Formen

Geometrische Formen besitzen immer klar definierte Linien und Kanten. Die bekanntesten sind Dreieck, Rechteck und der Kreis. Die Natur hingegen verfügt nicht über diese deutlich abgegrenzten Grundformen, viel eher siehst du eine fantastische Vielzahl an Variationen. Beispiele hierfür sind die symmetrischen Anordnungen von Blütenblättern, den runden Blütenköpfen und den dreieckigen Blattumrissen. 

Ein weiteres Stilelement bei Blumenwerken sind Vasenformen oder Accessoires, die du ganz bewusst als zusätzliche Hintergrundstruktur einsetzen kannst. Auf diese Weise erhöhst du die Wirkung deines Blumenarrangements.

Durch den Einsatz von geometrischen Formen, hast du die Möglichkeit, Struktur und Klarheit einzubringen:

  • Orientierung am Kreis: Wirkt harmonisch und geschlossen.
  • Formale Kompositionen: Rechtecke und Quadrate wirken streng, klare Linien werden hervorgehoben.
  • Spannung erzeugen: Dreiecke setzen dynamische Aspekte und lenken den Blick in eine bestimmte Richtung.

Dadurch erklärt sich, warum du geometrische Formen perfekt für ein modernes, minimalistisches Konzept einsetzen kannst. Bei diesen Blumenwerken bilden Sauberkeit und Präzision die Leitmotive für dein Blumenwerk.

Organische Formen

Unregelmäßige und fließende Formen sind die Grundlage der organischen Formen. Sie wirken natürlich und unterstützen unvorhergesehene Formenwechsel, wie sie in unsere Natur vorkommen. Ein hervorragendes Beispiel sind Weinranken, deren Formensprache von asymmetrischen Blüten zu verschiedentlichen Blattumrissen reicht. Diese Formenführung bringt Schwung und Lebendigkeit in die Gestaltung deines Blumenwerks und wirkt dynamisch, natürlich und locker. Erreicht wird dieser visuelle Eindruck durch:

  • Geschwungene Linien
  • Unregelmäßige Formen

Beide Aspekte im Zusammenspiel machen eine Bewegung sichtbar, die natürlich und spontan wirkt. Verwenden kannst du dieses Wissen für Blumenarrangements für besonders lebendige und naturgetreue Ansprüche im Vordergrund stehen.

Symmetrische Formen

Bei der Symmetrie stehen immer die gleichen oder fast identischen Formen im Mittelpunkt. Auch diese Formenart kommt in der Natur vor. Sichtbar wird sie bei den Flügeln von Schmetterlingen oder der Blattanordnung am Stiel. Kurz zusammengefasst lässt sich Symmetrie auf zwei Hauptwirkungen eingrenzen:

  • Gleichheit bei Formen: Fokussiert den Betrachter optisch auf die Mitte
  • Gleichheit bei der Elementverteilung: Erzeugt das Gefühl von Balance, Ausgeglichenheit und Harmonie.

Wenn du die Symmetrie in deinem Blumenwerk anwendest, erhältst du ein elegantes und ausgewogenes Arrangement, das für formale Anlässe optimal geeignet ist. Die beruhigende Ordnung und Stabilität, die du hiermit schaffst, werden direkt ihre Wirkung entfalten.

Asymmetrische Formen

Sie sind das genaue Gegenteil der Symmetrie. Du kreierst sie, indem du die Elemente bewusst ungleich verteilst. Wichtig ist jedoch, dass du darauf achtest, dennoch eine optische Ausgewogenheit herzustellen. Diese Gestaltung wirst du in der Natur sehr häufig vorfinden, wie bei unregelmäßigen Blattständen oder Wuchsformen von Pflanzen.

  • Abwechselnde Elemente:  Bringen Spannung und Dynamik.
  • Ausgeglichene Verteilung: Sorgt für Balance.

Diese interessanten und ansprechenden Blumenwerke eignen sich für moderne, kreative Floristikkreationen. Hier kannst du spannende und unerwartete Elemente einfließen lassen und originelle Designs kreieren, die für Aha-Effekte sorgen.

FormtypBeschreibung
Geometrische FormenKlar definierte Linien und Kanten (z.B. Dreieck, Rechteck, Kreis).
Organische FormenUnregelmäßige, fließende Formen, wie in der Natur vorkommend (z.B. Weinranken, asymmetrische Blüten).
Symmetrische FormenGleichheit oder fast identische Formen, oft in der Natur sichtbar (z.B. Schmetterlingsflügel, Blattanordnung).
Asymmetrische FormenBewusste ungleiche Verteilung der Elemente, häufig in der Natur zu finden (z.B. unregelmäßige Blattstände, Wuchsformen).

Geometrische Prinzipen für ästhetische Blumenwerke

Es war notwendig, die unterschiedlichen geometrischen Formen zu verstehen, bevor du dich den geometrischen Prinzipen nährst. Die Formen bilden die Grundlagen und die Prinzipen sind die Steigerung, um eine beeindruckende Floristik umzusetzen.

Der Goldene Schnitt

Bereits in der Antike wurde der Goldene Schnitt in Skulpturen, Bauwerken und weiteren Lebensbereichen verwendet. Selbst Da Vinci hat es für seine Arbeiten genutzt. Es gilt als DAS ästhetische Verhältnis. Mathematisch lässt es sich mit dem Verhältnis 1: 1,618 ausdrücken. In der Natur findet sich der Goldene Schnitt bei den menschlichen Proportionen.

Die Finger sind ein geniales Beispiel: Die Gliederabschnitte sind im Goldenen Schnitt, ebenso wie die Gesichtsaufteilung, oder die Länge der Gliedmaßen. Auch Tiere und Pflanzen sind diesem Ideal-Verhältnis unterworfen.

Fibonacci-Zahlen

Spiegeln ebenfalls eine mathematische Sequenz wider. Dabei geht es darum, dass jede Zahl die Summe der beiden vorhergehenden Zahlen ergibt. In der Natur bedeutet das, die Anordnung von Blütenblättern, Samenständen oder Spiralen. Als Florist kannst du die Fibonacci-Zahlen hervorragend anwenden, um harmonische und sehr ausgewogene Blumenwerke zu gestalten.

Rastergestaltung

Lege ein gedachtes Raster über dein Blumenwerk. Jetzt kannst du Accessoires und Elemente anhand der Linien einsetzen und so eine Struktur erzeugen. Mit der Rastergestaltung schaffst du optische Ordnung und Struktur durch die klare Linienführung innerhalb deines Blumenwerks. Durch das Raster bist du allerdings auch eingeschränkter in deiner Gestaltung.

Freiformgestaltung

Die Freiformgestaltung hingegen gibt dir Freiheit und Flexibilität bei der Anordnung deiner Elemente. Ein organischer und intuitiver Aufbau vermitteln das Gefühl von Bewegung und Lebendigkeit. Im Vordergrund steht die natürliche Schönheit der Blumen. Lasse bei dieser Gestaltung deinem Gespür freien Lauf.

Schlussendlich kann gesagt werden, dass die Geometrie in der Floristik eine entscheidende Rolle einnimmt. Wenn du diese beherrscht und die Gestaltungsprinzipien wie den Goldenen Schnitt mit in deine Blumenwerke einfließen lässt, wird es dir gelingen, dein Können auf das nächste Level zu heben. Deine Kompositionen werden ansprechender sein und du wirst viel bewusster im Umgang mit den Blumen und Accessoires sein. Probier es aus und kombiniere die Geometrie mit den Prinzipen. Du wirst sicher schnell merken, wie dir dieses Wissen bei jeder Blume zu mehr Selbstsicherheit und Selbstverständnis führen wird.

FAQ zum Thema Formen und Muster in Blumenwerken

Wie werden Blumenarrangements klassifiziert?

Linie, Form, Masse und Füller sind die Kriterien, nachdem Blumenarrangements klassifiziert werden.

Wie lautet die Grundregel für Blumenarrangements?

Die Höhe des Blumenwerks sollte mindestens 1,5 mal so hoch sein, wie die der Vase oder des Behälters.

Wie viel verschiedenartige Blumen sollte eine Gestaltung aufweisen?

Kleine Arrangements benötigen:

  • 10 bis 15 Stiele mit Blumen, denn diese gelten als Blickfang
  • 5 bis 10 Akzentblumen
  • 4 bis 8 Füllblumen

Wie beurteilst du ein Blumenarrangement?

Die Stiele der Blumen sollten etwa gleich hoch sein, wobei die Blütenblätter nicht überlappen sollten.

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